HIERA - FÜRZLE

Dieses Büchlein ist für die Liebhaber der schwäbischen Mentalität geschrieben.
Diese läßt sich am besten im eigenen Dialekt ausdrücken. Wie der Blitz das Geschehen nur relativ kurz beleuchtet so sind es beim Schwaben die Hiera - Fürzle (Oh Herr schmeiß Hiera ra!). Da der Schwabe auch gerne über den eigenen Tellerrand hinausblickt sind auch Gedanken in
Hochdeutscher Schrift enthalten.

Schwäbisch ist kein einheitlicher Dialekt. Er schwankt oft von >Ort zu Ort< erheblich. Doch mit etwas Fantasie und richtiger Aussprache läßt sich so manches vermeindlich unverständliche Wort enträzeln, besonders dann, wenn man weiß, welchen Einfluss die Römer, Franzosen und andere im Laufe der Jahrhunderte auf den Dialekt genommen haben.
Der Dialekt hat den Vorteil, daß sich viele Dinge präzieser und kürzer ausdrücken lassen. Auch das Lesen zwischen den Zeilen sollte geübt werden. Doppeldeutigkeiten sind meist beabsichtigt. Schadenfreude ist ein wesentliches Element der Menschen, die sich Schwaben nennen. Sie sind nicht nur Erfinder in technischen Dingen, nein, sie basteln auch gerne an ihrer Sprache und kommen so zu neuen Wortschöpfungen.
 
 

Nun aber zur Aussprache: Eigentümlich sind die Nasallaute wie in der französischen Sprache. Ein nasales "a" wie Jan oder ein "o" wie Ordeuvre.
Zu Beispiel: A Gosch (ein Mundwerk) wird das "A" nasal und das "o" von Gosch normal, wie in oft, gesprochen.Ein weiteres Beispiel: Wo gosch na? (wo gehst du hin?), wird Wo wie im Hochdeutschen, das "o" von gosch aber nasal wie von Ordeuvre und das "a" von na? ebenfalls nasal wie in Jan gesprochen.
"A" am Anfang eines Wortes wird meist normal, am Ende jedoch allermeist nasal gesprochen. Am Ende eines Wortes steht dieses nasale "a" für die Endung "en" im Hochdeutschen. Steht ein "a" alleine wie a Mensch, heißt dies ein Mensch und wird nasal gesprochen.
"K" wird oft zu "G", wie "T" oft zu "D" wird.
Soll etwas betont werden wird der Buchstabe gezogen, etwa wie wa (was) oder waa (was, gedehnt gesprochen). Das gilt für die Selbstlaute.

HIERA-FÜRZLE
Gedanken in Hochdeutsch und Schwäbisch
100 Seiten
Euro 19.00 Sfr 7,80
ISBN 3-00-000350-9